Braincheck wurde entwickelt von Prof. Dr. phil. Andreas U. Monsch und Dr. phil. Michael Ehrensperger.
Einleitung
Eine optimale Identifizierung subtiler kognitiver Beeinträchtigungen in der Primärversorgung erfordert ein sehr kurzes Instrument, das (a) die subjektiven Beeinträchtigungen des Patienten, (b) einen kognitiven Test und (c) Informationen von Angehörigen kombiniert. Mit dem BrainCheck wurde ein neues, sehr schnell und einfach zu handhabendes Instrument entwickelt, das diese Forderungen erfüllt. Die Durchführbarkeit und Validität des BrainChecks wurde in zwei unabhängigen Studienteilen evaluiert.
Methoden
Wir entwickelten ein Instrument, das aus (a) 3 Fragen an den Patienten zum Gedächtnis, (b) dem Zeichnen eines Zifferblattes (Uhrentest) und (c) der Kurzversion (7 Fragen) eines Fragebogens an Angehörigen besteht (IQCODE). Durchführbarkeitsstudie: 52 Hausärzte bewerteten die Durchführbarkeit und Akzeptanz des Instruments. Validierungsstudie: Eine unabhängige Gruppe von 288 Patienten von Memory Clinics (mittleres Alter ± SD = 76,6 ± 7,9, Ausbildung = 12,0 ± 2,6; 53,8% weiblich) mit der Diagnose einer leichten kognitiven Beeinträchtigung (n = 80), wahrscheinlicher Alzheimer Krankheit (n = 185) oder einer Majoren Depression (n = 23) und 126 in Bezug auf Alter, Ausbildung und Geschlecht sehr ähnliche kognitiv Gesunde (Alter = 75,2 ± 8,8, Ausbildung = 12,5 ± 2,7; 40% weiblich) nahmen an der Validierungsstudie teil. Allen Patienten und Gesunden wurden die 3 Fragen gestellt und der Uhrentest durchgeführt. Bei 113 Patienten und 70 Gesunden füllten Angehörige den aus nur 7 Fragen bestehenden IQCODE-Fragebogen aus.
Ergebnisse
Durchführbarkeitsstudie: Hausärzte beurteilten den patientenbezogenen Teil des BrainCheck als sehr praktikabel und akzeptabel. Validierungsstudie: Eine Klassifikations- und Regressions-Baum-Analyse erzeugte einen Algorithmus zur Kategorisierung aufgrund des patientenbezogenen Teils des BrainCheck, der zu einer korrekten Klassifikationsrate von 81,2% führte (Sensitivität = 83,0%, Spezifität = 79,4%). Entscheidend war, dass die Kombination des patientenbezogenen Teils mit den Antworten der Angehörigen zu einer korrekten Klassifizierung von fast 90% (d.h. 89,4%; Sensitivität = 97,4%, Spezifität = 81,6%) führte.
Schlussfolgerung
Dieses neue, sehr kurze Instrument für Hausärzte, "BrainCheck", kombiniert drei Informationsquellen (Fragen an den Patienten, kurzer kognitiver Test, Information von Angehörigen), die eine effektive Grundlage für die Entscheidung bilden, ob ein Patient weiter abgeklärt werden muss oder ob abgewartet werden kann. Die korrekte Klassifizierungrate des "BrainCheck", der in wenigen Minuten durchgeführt werden kann, beträgt fast 90%.
Sensitivität | Spezifität | Diskriminierende Kraft
(korrekte Klassifikationsrate) |
|
3 Fragen plus
Uhrentest |
85,8 % | 74,3 % | 79,9 % |
Angehörigenfragebogen | 81,4 % | 75,7 % | 78,6 % |
BrainCheck | 97,4 % | 81,6 % | 89,4 % |